Eine ganz besondere Erfahrung

Unser erstes Barcamp

14.02.2023 | von Stefanie Vey

Gestern ist mir beim Aufräumen ein zusammengerollter Papierbogen in die Hände gefallen – ein Mitbringsel von unserem ersten Barcamp mit den Wortschätzen (damals hießen wir noch „Texter und Talente“). Als ich den Bogen aufrollte und die Notizen überflog, wurde mir ganz warm ums Herz. Es war das Ergebnis der „Warmen Dusche“, eine geniale Methode, bei der man sich gegenseitig wertschätzende Komplimente macht und Stärken aufzeigt. Wir hatten die „Warme Dusche“ damals als Icebreaker zum Einstieg in unser zweitägiges Event genutzt.

Als Petra zum ersten Mal den Vorschlag zu einem Barcamp machte, wusste ich ehrlich gesagt nicht wirklich, was mich da erwartet, bei so einem Barcamp. Ein paar Klicks später fand ich bei Google die Antwort. Ein Barcamp ist eine offene Tagung mit Workshops, die von den Teilnehmenden selbst entwickelt und vorgestellt werden. Daraus ergibt sich ein intensiver gemeinsamer Austausch. Quasi ein interaktives Fortbildungsevent, bei dem sich alle mit ihren eigenen Themen und Schwerpunkten einbringen können. Wie spannend! Und das war es auch.

Besonders

Es war Anfang Dezember 2021 und ich erinnere mich immer wieder gerne an die gemeinsame Zeit, die vielen Eindrücke und an das gute Gefühl, das ich damals mitgenommen habe. Wir hatten uns für unser erstes Barcamp einen wunderbaren Ort ausgesucht: das Tonhaus in Ehrenberg Melperts in der Rhön. Das kleine Gästehaus von Vanessa und Jakob van Eyk liegt direkt am Wald- und Feldrand, umgeben von einem großen Garten mit Bächlein und Feuerstelle. Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, die Du einfach selbst erlebt haben musst. Schon vom ersten Moment an spürte ich, dass ich hier angekommen bin und mich einfach wohl fühlen darf – mit den Menschen, die dabei sind. Hier entsteht ein echtes Gefühl von Gemeinschaft. Egal ob an dem großen Esstisch in der Wohnküche oder in dem hellen Seminarraum – überall war es wohlig gemütlich und liebevoll natürlich eingerichtet. Ganz besonders eben.

So legte sich auch relativ schnell meine anfängliche Nervosität. Für mich persönlich ist es nämlich immer eine Herausforderung, längere Zeit mit anderen Menschen auf einem Fleck und in permanentem Austausch zu sein – brauche ich doch regelmäßige Rückzugsmöglichkeiten. Doch hier fühlte ich mich einfach wohl. Und: ich war voller Vorfreude. Denn wir hatten uns ein buntes, abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Von Yoga-Session über Stimm- und Sprechübungen bis zum Improtheater, von Tipps zum Zeitmanagement über souveränes Präsentieren bis hin zur Entstehung eines Buches – wir alle konnten unsere persönlichen Erfahrungen und Talente mit einbringen und den anderen damit viele wertvolle Impulse mit auf den Weg geben. Leider hatte uns die winterliche Krankheitswelle etwas dazwischen gegrätscht, so dass zwei von uns nicht dabei sein konnten und wir nur zu dritt waren. Und doch war es ein ganz besonderes Event.

Bereichernd

Der intensive Austausch über fachliche und auch persönliche Themen war unglaublich bereichernd, vor allem, weil wir hier – ganz abseits vom Alltag – wirklich viel Zeit und Raum dafür hatten und uns voll und ganz auf unsere Themen konzentrieren konnten. Zwischendurch philosophierten wir bei einer Schneewanderung im wahrsten Sinne des Wortes über Gott und die Welt; am Abend kochten wir gemeinsam und ließen den ersten Tag gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter im Programm und dieser Tag forderte mich bis an meine Grenzen. Im Improtheater wurde ich bereits aus meiner Komfortzone herausgelockt, doch die Übung „Souverän Präsentieren“ verlangte mir dann wirklich alles ab. Und das, obwohl wir doch nur in einer so kleinen Runde waren. Ein eindrückliches Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.

Geflasht

Am Ende des Barcamps war ich völlig erledigt. Geflasht von den vielen Eindrücken, Informationen und dem intensiven Austausch. Vor allem aber glücklich über diese so wertvolle Erfahrung. Wir alle haben viel gelernt und gelacht, haben Neues ausprobiert und noch mehr voneinander erfahren. Dieser angenehme und ungezwungene Rahmen, in dem Lernen so viel Freude macht, der Blick über den Tellerrand und weit darüber hinaus, vor allem aber das wohltuende Gemeinschaftsgefühl und das gegenseitige Vertrauen – all das hat unser Barcamp so besonders gemacht. Vor allem hat es mir persönlich gezeigt, wie wunderbar unser Netzwerk funktioniert und wie wertvoll diese Verbindung für mich ist. Ich freue mich schon jetzt auf unser nächstes Barcamp!

Fotos: Tonhaus Rhön; privat

stefanie-vey-herzenztexte

herzenztexte – Freie Texterin. Autorin. Redakteurin. Bloggerin.

Stefanie Vey

Mit meinen Herzenstexten möchte ich Menschen berühren und verzaubern, bewegen und begeistern. Bei welchem Herzensprojekt darf ich für Dich kreativ werden und mit der Kraft der Worte spielen?

www.stefanie-vey.de